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Wenn der Paketbote 2x klingelt. Theorie und Praxis - wie Hermes deine Zeit sparen möchte

Hermes hat angekündigt, seine Zustelltermine genauer ankündigen zu wollen. Aber wo findet man die Zeitfenster-Ankündigungen? Wir haben uns auf die Suche gemacht. Ob wir Erfolg hatten lest ihr in diesem Kommentar.
von KatjaFlinzner

Hermes möchte uns schenken, was für die meisten von uns ein knappes Gut geworden ist: Zeit. Mehr Zeit sparen durch die Paketzustellung? Nun denn, manchmal dürfte es tatsächlich von Vorteil sein, zu wissen, wann der Paketbote denn nun kommt. Obwohl – mal ehrlich: Wer kann es sich denn leisten, seinen Arbeitstag an einer Paketlieferung auszurichten? Vor allem, weil wir ja nun allesamt immer mehr bestellen – etwa 1,1 Milliarden Pakete waren es im vergangenen Jahr im B2C-Commerce.

Sei dem, wie es sei – der Gedanke ist erstmal nicht verkehrt, denn es soll ja auch ein erster Schritt in einer Reihe hin zur Erfüllung des „Hermes-Immer-Besser-Versprechens“ werden. Und an dessen Ende könnte irgendwann der vom Kunden selbstgewählte Zustellslot stehen – das wäre ein tatsächlicher Gewinn vor allem für außer Haus Berufstätige. Als optional zubuchbaren Premium-Service gibt es den sogar heute schon.

Gut gemeint ist aber bekanntermaßen allzu oft das Gegenteil von gut gemacht und so haben wir uns die Frage gestellt: Wie sieht denn das Hermes-Zeitfenster in der Praxis aus? Funktioniert es? Diese Frage zu beantworten hat uns einige Bestellungen und die Mithilfe vieler Kontakte gekostet, und so richtig wissen wir es immer noch nicht.

Denn aller medienwirksamen Ankündigungen zum Trotz ist eine Zeitfenster-Ankündigung schwieriger zu finden als der Yeti. Oder der Weihnachtsmann. Oder vielleicht sogar beide zusammen.

Lernen, lernen, lernen…

Eine Real-Life-Sichtung der Zeitfenster-Angabe ist uns trotz diverser Suchen auf den unterschiedlichsten Kanälen einfach nicht gelungen – sämtliche Rückmeldungen wussten nur von Lieferungen ohne Zeitangabe zu berichten. Von der Fahndungsaktion bekam auch die Hermes-Pressestelle Wind und hat sich wiederum im eigenen Haus auf die Suche nach Antworten gemacht.

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Das Ergebnis der Zeitfenster

Der für die Zeitfensterberechnung eingesetzte lernende Algorithmus ist sich derzeit nicht immer sicher, dass seine Prognosen auch richtig sind. Und um keine falschen Angaben zu machen, wird in diesen Fällen lieber auf die Zeitangabe verzichtet. Grundsätzlich keine verkehrte Vorgehensweise, allerdings scheint es, als hätte der Algorithmus noch einiges zu lernen, bevor er sich als ernstzunehmendes Service-Instrument bewerben lässt.

Immerhin...

... die irreführenden Texte auf der Infoseite zur Paketankündigung werden nach unserer Rückfrage, was sie denn eigentlich bedeuten sollten, wohl kurzfristig geändert. Vielleicht weiß dann auch Otto Normalverbraucher etwas genauer, was ihm die Paketankündigung bringt, und was eben nicht. Wenn der Algorithmus jetzt noch fleißig weiter Daten sammelt und daraus lernt, dann wird die mit viel PR-Tamtam beworbene Zeitfenster-Ankündigung irgendwann vielleicht auch noch gelebte Realität.

Kommen wir dann zwei Stunden früher von der Arbeit nach Hause, weil wir wissen, dass der Paketbote klingelt? Ich wage es zu bezweifeln.

Und die Konkurrenz? Mit der befassen wir uns in den beiden nächsten Teilen unserer Paketboten-Serie. Denn auch DHL und DPD haben so einiges zu bieten in Sachen Logistik-Versprechen.

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Bilder: © lassedesignen / Fotolia

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